Online Marketing Trends: Das erwartet uns 2019

Das neue Jahr ist nun schon einen Monat alt und wir möchten deshalb noch schnell einen weiteren Beitrag zum Thema „Tipps und Trends für 2019“ bringen. Dieses Mal wird es aber um den Bereich des Online Marketings gehen.

Habt ihr diese Entwicklungen auch bereits bemerkt oder sind euch noch weitere Trends mit Beginn des neuen Jahres aufgefallen? Habt ihr Anregungen oder Fragen an uns? Dann meldet euch gerne oder lasst einen Kommentar da!

Mobile First nicht mehr nur bei B2C

Der Mobile First Trend ist zwar nicht neu, jedoch hatte man in der Vergangenheit immer nur den Endkonsumenten auf dem Schirm, der mit seinem Smartphone kommuniziert und Einkäufe tätigt. Der klassische B2B-Kunde saß in den Köpfen vieler Marketer bisher noch an seinem Schreibtisch mit Telefon und Desktop-PC. Doch auch Beschaffungsprozesse im B2B verlagern sich immer mehr auf das Smartphone. Der Grund dafür sind die zunehmende Verwendung von Smartphones durch ältere Nutzer aber auch die Generation der Millennials, die bekanntlich auch als Digital Natives auf den Arbeitsmarkt kommen. Das wird laut einer Studie der Boston Consulting Group und Google dazu führen, dass bis 2020 gute 70 Prozent der Suchanfragen bei B2B-Einkaufsprozessen über Smartphones getätigt werden.

Google stellt den Nutzer weiter in den Fokus

Der Nutzer und seine Suchintention sollen noch stärker in den Fokus rücken als sonst schon. Das hat Google bereits im vergangenen Sommer nochmal klargestellt.

Dass die Suchmaschine dem Nutzer jetzt mit seinem Google Knowledge Graph sogar selbst Antworten auf die Suche vorschlägt, ist daher nicht verwunderlich. Die Vorschläge zieht sich Google aus dem besten Suchergebnis und präsentiert die entsprechenden Infos direkt auf den SERPs (Search Engine Result Pages), sodass der Nutzer gar nicht erst auf die einzelnen Seiten gehen muss.

Vertrauen und Glaubwürdigkeit als Ranking-Faktor

Für die weitreichendere Fokussierung auf den Nutzer legt Google einen Schwerpunkt auf eine gewisse Autorität bzw. Stärke einer Marke. Im Gegenzug würde das Ranking der Website verbessert werden. Der Grund dafür ist, dass bei der Suche nach Produkten oder Dienstleistungen immer häufiger zuerst nach der Marke gesucht wird. Daher sehen die Suchmaschinen diese als wichtigen Ranking-Faktor an. Für Unternehmen gilt es hier strategisch anzuknüpfen. Doch was genau bedeutet Markenstärke?

Dabei geht es im Grunde darum, dass die Marke – egal ob groß oder klein – für die Zielgruppe einen gewissen Stellenwert und eine positive Positionierung hat. Eine Marke und auch das entsprechende Unternehmen sollten eine Identität bzw. Charaktereigenschaften haben, die Vertrauen in der Zielgruppe auslöst. Dabei sind Authentizität und Transparenz bei jeder Form der Unternehmens- oder Markenkommunikation wichtig. Ein gesichtsloser Unternehmensblog auf einer Website ist nicht mehr zeitgemäß. Wenn Nutzer Content lesen, möchten sie auch wissen, von wem er kommt. Wofür steht das Unternehmen und warum? Vor welchen Herausforderungen steht es?

Hier sollte man seiner Zielgruppe das Gefühl geben, auch hinter die Kulissen blicken zu können. Je authentischer und transparenter, desto besser. Themen wie Storytelling und auch Influencer Marketing setzen hier an.

Ein positiver Einfluss von intern

War vor einiger Zeit der Hype um Influencer groß, so wurde aber auch schnell klar, was mit diesem Instrument schief gehen kann, wenn man es nicht richtig umsetzt. Promis, die mit einer Flasche Waschmittel posieren, war hier ein bekanntes Negativbeispiel. Kommt die Kampagne nicht authentisch rüber, geht sie nach hinten los.

Doch was macht ein Unternehmen authentischer, als die Personen, die dort arbeiten? Man nehme einfach einen Mitarbeiter, der für das Unternehmen steht und dies positiv und vor allem authentisch nach außen kommuniziert (Stichwort „Personal Branding“). Daher geht der Trend häufig weg vom Influencer hin zum internen Brand-Ambassador. Dass das funktioniert, kann man auf Plattformen wie Xing oder LinkedIn beobachten. Das Interesse an persönlichen Meinungen ist einfach größer als an Beiträgen von Unternehmen. Weg von B2B oder B2C hin zu H2H (Human to Human)!

Lokale Suchmaschinenoptimierung

Suchanfragen kombiniert mit „… in meiner Nähe“ steigen weiter an. Vier von fünf Personen informieren sich online, bevor sie ein Ladengeschäft betreten. Wer in einer Stadt fremd ist, wird eher sein Smartphone verwenden, anstatt nach dem Weg zu fragen. Es liegt also auf der Hand, dass der Nutzer in der Nähe auch ein starker Ranking-Faktor für KMUs (kleine und mittlere Unternehmen) ist.

Möchte man mit den Wettbewerbern im Umkreis konkurrieren, so ist die lokale Suchmaschinenoptimierung (SEO) unumgänglich. Die Profitabilität von Local SEO ist seit längerer Zeit schon höher als die von Printwerbung wie Anzeigen in lokalen Zeitungen oder Plakatwerbung.

Im Jahr 2018 zählten zu den Ranking-Faktoren für Local SEO On-Page Optimierungen und Branchenbucheinträge ebenso wie Rezensionen von Nutzern. Doch am stärksten wirkte sich der Google My Business Eintrag auf das Ranking aus und zwar um über 25% (19% in 2017). Da ist es nicht verwunderlich, dass Google seine Features für diesen Dienst nun erweitert hat:

  • Kunden können direkt über den Google My Business Eintrag oder über Google Maps mit dem Unternehmen per Nachricht in Kontakt treten.
  • Google-Nutzer können relevante Informationen und News von Unternehmen erhalten, indem sie deren Unternehmensprofilen folgen. Die Infos erscheinen dann auf dem „Für Dich“-Feed.
  • Diese News werden von den Unternehmen direkt über deren Google My Business Eintrag erstellt und gepostet.

Man merkt auch hier wieder, dass es für Google mit der Fokussierung auf die Nutzerintention auch weiter in Richtung Social geht.

Komm‘ auf den Punkt!

Diese Entwicklung ist eigentlich die logische Schlussfolgerung aus dem Mobile First Trend: Alles was auf einem kleineren Endgerät dargestellt werden muss, sollte auch insgesamt weniger Inhalte mit sich bringen. Es gilt ganz klar: Mehr Qualität und viel weniger Quantität, also kürzere Botschaften, die eine Sache direkt auf den Punkt bringen. Dass das gar nicht mal so einfach ist, weiß jeder, der regelmäßig seine Werbebotschaften in einen Google Ads Anzeigentitel von nur 30 Zeichen quetscht, um nur ein Beispiel zu nennen.

Aber nicht nur auf das Performance Marketing wirkt sich dieser Trend aus, sondern auch auf die Suchmaschinenoptimierung. Ein Blog auf einer Website kann zu mehr Sichtbarkeit verhelfen, aber nicht, wenn dort sehr viele verschiedene Themen abgebildet werden. Stattdessen gilt auch hier Qualität vor Quantität.

Hatte man bisher noch nach einigermaßen relevanten Keywords mit hohem Suchvolumen gesucht, um damit seine Website aufzuwerten und das Ranking zu verbessern, so muss der Ansatz zukünftig aus der Richtung des Nutzers kommen: Mit welcher Zielgruppe hat man es zu tun? Welche einzelnen Schritte gehen diese Nutzer bis sie zu Kunden werden (Customer Journey)? Bei welchen Schritten müssen diese Nutzer wie angesprochen werden, um deren Aufmerksamkeit zu gewinnen? Bei all diesen Fragen ist es wichtig, dass die Suchmaschinenoptimierung eng in Zusammenarbeit mit dem Content Marketing abläuft.

Nur die für den Kunden wirklich wichtigen Inhalte, gefallen auch der Suchmaschine. Zusammenhangsloser Content kann zwischendurch für Aufmerksamkeit sorgen, jedoch bringen relevante Themen erst die nachhaltige Kundenbindung. Und das weiß auch Google. Doch diese Entwicklung hat noch einen weiteren Ursprung:

Wenn Nutzer sich ins Dunkel zurückziehen

Das sogenannte Dark Social gibt es schon seit 2012, bekommt aber aktuell mehr Bedeutung. Dunkel ist es deshalb, weil die Nutzerkommunikation per Direktnachricht – beispielsweise Messenger oder E-Mail – stattfindet und nicht öffentlich auf Social Media Plattformen. Das bedeutet zwar nicht gleichzeitig weniger Traffic, jedoch ist es für Marketer nicht nachzuvollziehen, woher dieser Traffic entspringt. Es kommt buchstäblich aus der Dunkelheit und nicht von einem öffentlichen Kanal.

Der Hintergrund: Überfordert oder genervt von der Content-Flut auf dem eigenen News Feed, selektieren Nutzer immer sorgfältiger, welchen Content sie wo und von wem sehen wollen. Doch es geht noch weiter: Der Trend vom Digital Detox, einem sogenannten kalten Entzug von Social Media und Co. für eine kurze Zeit erfreut sich immer größerer Beliebtheit. War bis vor Kurzem noch der „Fear Of Missing Out“ (Angst etwas zu verpassen) die Normalität, so ist es heute zunehmend der „Joy Of Missing Out“. Dies bedeutet eine kurze Pause von den sozialen Medien und mehr direkte Kommunikation. Inhalte werden privat miteinander geteilt. Deshalb ist bei vielen Nutzern das Dark Social in Form von Instant Messengern die erste Wahl.

E-Mail-Marketing weiterhin wichtig

Mit über 20 Jahren ist das E-Mail-Marketing keine neue Technologie, sondern eigentlich ein Dinosaurier unter den Online-Marketing Kanälen. Aber ein besonders profitabler, was den ROI (Return on Investment) dieses Kanals angeht. Der Grund dafür ist der gleiche, wie bei dem der Instant Messenger: Der Nutzer erhält keine belanglose Flut an Informationen wie auf dem Newsfeed. Stattdessen sind es Informationen, für die er sich bewusst entschieden hat, weil sie ihn interessieren und weil er der Informationsquelle vertraut. Es gibt kaum einen anderen Online-Marketing Kanal, über den Kunden einfach gebündelt auf die für sie relevanten Infos zugreifen können.

Wenn man es schafft, sich mit seinem Newsletter als vertrauensvoller Experte zu positionieren, so wird sich dies positiv auf die Öffnungs- und Klickraten auswirken.

Großhändler und andere B2B Unternehmen müssen demnach dafür sorgen, dass ihre Onlineshops und Websites für die mobile Nutzung optimiert sind.

In diesem Beitrag möchten wir euch „Tipps und Trends für 2019“ zum Bereich Online Marketing mit auf den Weg geben.

Was ist auf dem Vormarsch und wird in diesem Jahr so richtig durchstarten? Welche Technologien und Trends lassen sich 2019 beobachten und auf welche digitalen Züge sollte man aufspringen, um bei den rasanten Entwicklungen der Branche der Online-Kommunikation am Ball zu bleiben? Wir haben mal ein paar wichtige Punkte zusammengestellt: