Pop-ups: Gruselig oder hilfreich?

Pop-ups sind nervig und im schlimmsten Fall behindern sie Nutzer so sehr, dass diese die besuchte Webseite sofort verlassen. Geht das auch anders?

Vorteil: Dezent, kompakt

Nachteil: Es muss gescrollt werden, damit der Hinweis erscheint. Je nach Seitenaufbau und Größe des CTA könnte dieser bei Konzentration auf den Inhalt übersehen werden

Damit solche dezenten Hinweise weniger häufig übersehen werden, kann mit Kontrastfarben gearbeitet oder den Hinweisen per JavaScript eine kurze Animation hinzugefügt werden.

Fazit: Versetze Dich in die Lage Deines Besuchers

Stell Dir immer die Fragen: Wie möchtest Du behandelt werden, wenn Du auf eine Webseite kommst? Was suchst Du, wenn Du eine Webseite besuchst?

Natürlich darfst Du deine Besucher auch abholen, aber falle dabei nicht mit der Tür ins Haus, sondern bleib zurückhaltend und biete Deinen Newsletter oder spezielle Angebote dezent an. Dann können aus gruseligen Pop-ups hilfreiche Hinweise werden.

 


 

Vorteil: Dauerhaft sichtbar, dezent und kompakt

Nachteil: der Nutzer muss auf den Button klicken, damit die Kontaktangaben sichtbar werden. Diese Funktion könnte übersehen werden.

Kontaktaufforderung erscheint beim Scrollen der Seite

Vorteil: Dauerhaft sichtbar, auffällig (an dieser speziellen Stelle)

Nachteil: Nutzer muss an die spezielle Stelle scrollen; später ggf. suchen, wo die Kontaktangaben zu finden waren

Seitlich fixierte Buttons mit Aufklappfunktion

Vorteil: Dauerhaft sichtbar, dezent

Nachteil: Je nach Seitenaufbau und Größe des CTA könnte dieser bei Konzentration auf den Inhalt übersehen werden

Dauerhaft sichtbar im Inhaltsbereich

Studien bestätigen, was die meisten Internetnutzer ohnehin denken: Pop-ups nerven. Laut HubSpot haben 73 % eine Abneigung gegen die plötzlich auftauchenden Fenster, 81% haben sogar schon eine Webseite verlassen, weil ihnen in einem solchen Pop-up Werbung angezeigt wurde. Diese Zahlen sind aus 2016. Mit den aktuell auf jeder Seite auftauchenden Cookie-Hinweisen dürften sich diese wahrscheinlich noch erhöht haben.

Gleichzeitig funktionieren Pop-ups: Durchschnittlich liegt die Conversion Rate bei 3,1 Prozent, besonders gute kommen sogar auf 9,3 Prozent. Zum Vergleich: Eine Conversion Rate von 2 % gilt als Durchschnitt.

Gute Gründe also, sich die Mühe zu machen, die Verwendung von Hinweisfenstern zu optimieren. Wie lassen sich nervige Pop-ups in hilfreiche Hinweise umwandeln?

Pop-ups funktionieren – unter Umständen

Schauen wir uns zunächst einmal an, wann Pop-ups ganz besonders nervig sein können:

  • Das Cookie-Banner ist kaum weggeklickt, da wird der Besucher aufgefordert, den Newsletter zu abonnieren
  • Eine Webseite wird zum ersten Mal besucht und bereits nach 2 Sekunden soll an einer Umfrage teilgenommen werden
  • Mitten beim Lesen eines Blogartikels stört ein Hinweisfenster den Lesefluss
  • Das „X“ zum Ausblenden ist winzig, befindet sich nicht wie gewohnt oben rechts, sondern muss erst gesucht werden
  • Der Inhalt des Pop-ups betrifft den Nutzer nicht.

Was meinst Du: Wann sind Pop-ups für Dich ganz besonders nervig?
Verrate es uns in den Kommentaren!


Praktisches Beispiel: Stell Dir vor, Du möchtest das neue Modegeschäft in der Fußgängerzone besuchen und Dir erst einmal einen groben Überblick über das Angebot verschaffen. Direkt am Eingang steht ein/e Verkäufer/in und bietet Dir einen roten Schal an, wobei Deine Lieblingsfarbe Blau ist und Du – wenn überhaupt – noch ein Paar neue Handschuhe gebrauchen könntest. Obwohl Du dankend ablehnst, wirst Du noch aufgefordert, die Sanftheit des Stoffes zu ertasten. Zudem bekommst Du den Hinweis, dass es sich bei diesem roten Schal um eine limitierte Sonderauflage handelt und er wahrscheinlich demnächst vergriffen sein wird, wenn Du jetzt nicht zuschlägst. Wie viel Lust hast Du nach so viel Aufdringlichkeit noch, in dem neuen Geschäft zu stöbern?

Und wann kann ein Pop-up eine willkommene Information sein?

  • Ein wiederkehrender Benutzer wird freundlich begrüßt und bekommt den Newsletter empfohlen, um keine Neuigkeit zu verpassen oder wird gebeten, an einer Umfrage teilzunehmen, um das Nutzererlebnis zu verbessern
  • Am Ende eines Blogartikels erscheint ein Hinweisfenster mit der Bitte nach einer Bewertung/dem Hinweis über weitere relevante Artikel.
  • Das Pop-up lässt sich schnell und einfach ausblenden und selbst mit geöffnetem Hinweis ist der Seiteninhalt noch zu erkennen.
  • Der Inhalt ist möglichst individuell und passt zum Nutzer und/oder zur aufgerufenen Seite

Pop-ups sollen natürlich gesehen werden, doch das werden sie auch, wenn sie dezent am Seitenrand platziert werden, z. B. in einer Kontrastfarbe oder mit einem passenden Icon.

Um beim Beispiel Modegeschäft zu bleiben: Beim Reinkommen wirst Du freundlich begrüßt, man lässt Dich zunächst einmal schauen. Nachdem Du besonders intensiv durch die angebotenen Handschuhe stöberst, fragt Dich ein/e lächelnde/r Verkäufer/in, ob er/sie Dir helfen darf. Wenn Du die Hilfe dankend ablehnst, hörst Du ein freundliches „Melden Sie sich, falls Sie doch etwas brauchen.“ und wirst wieder in Ruhe gelassen. Andernfalls hilft man Dir kompetent. In beiden Fällen gehst Du mit einem neuen Paar blaue Handschuhe aus dem Laden. Später wirst Du gerne wiederkommen und ggf. Deinen Freunden empfehlen, auch mal das neue Modegeschäft zu besuchen.

Es ist definitiv hilfreich, sich in die Lage des Nutzers zu versetzen und vergleichbare Beispiele aus der Praxis zu finden.

Ganz grundsätzlich sollte es vermieden werden solche Pop-ups zu verwenden, die den kompletten Seiteninhalt überdecken und damit uneinsehbar machen. Besser mit kleinen Hinweisfenstern arbeiten, die beispielsweise am Seitenrand auftauchen, ohne Teile des eigentlichen Inhalts zu überdecken.

Muss es wirklich ein Pop-up sein? – mögliche Alternativen

Ein dauerhaft sichtbarer Störer, ein kurzer hervorgehobener Text, fixierte Buttons am Seitenrand … es gibt Möglichkeiten, auf Pop-ups zu verzichten und dennoch Nutzer zu einer Aktion zu animieren – in Form klassischer Handlungsaufforderungen (CTA). Zudem lassen sich bestehende Elemente animieren, um Aufmerksamkeit zu erregen, anstatt ein weiteres Fenster einzublenden.

In den folgenden Beispielen geht es stets um Kontaktmöglichkeiten. Diese lassen sich bei Bedarf natürlich austauschen oder ergänzen – ganz nach Deinen Bedürfnissen!

Dauerhaft sichtbar im Kopfbereich