Wie lokale Unternehmen von SEO und SEA profitieren können

Suchmaschinen interessieren sich nur für große Unternehmen und kleinere haben keine Chance auf eine Topplatzierung in den Suchergebnissen? Falsch gedacht: Google bietet verschiedene Tools an, um auch kleinen Unternehmen mit einem lokalen Einzugsgebiet die Möglichkeit haben, ihre Kunden auf sich aufmerksam zu machen.

Die Bereiche Behavioural, On-Page und Links stimmt man am besten mit seinem Webmaster ab, wenn man sich nicht selbst mit den technischen Aspekten der Suchmaschinenoptimierung (SEO) auskennt. Die anderen Bereiche können jedoch schon mit ein paar Handgriffen erledigt werden, um so einen ersten Meilenstein in Richtung Suchmaschinen Marketing (SEM) zu legen. Auf diese werden wir nun genauer eingehen:

Digitales Standort-Management mit Local Citations

Die Suchmaschine muss erkennen können, wie relevant ein Angebot für bestimmte Suchanfragen ist. Dafür sollte man zunächst in wichtigen regionalen und überregionalen Verzeichnissen (z.B. meinestadt.de, gelbeseiten.de, dasoertliche.de, etc.) sowie in Firmenregistern eingetragen sein. Eine Listung bei Fachverbänden und Handelskammern kann – wenn angebracht – auch eine sinnvolle Local Citation sein.

Diese Einträge bewertet die Suchmaschine als Referenz für die Website und somit als Ranking-Faktor. Deshalb sollten die Einträge immer aktuelle und vollständige Informationen enthalten. Name, Adresse und Telefonnummer (NAP) sowie die Verlinkung zur Website sind die Grundvoraussetzung, reichen aber für eine Topplatzierung noch nicht aus. Bilder, weitere Kontaktdaten, Öffnungszeiten, Wegbeschreibungen und Informationen zu den Leistungen des Unternehmens werten die Einträge auf und sollten daher auch unbedingt angegeben werden.

ACHTUNG: Es ist wichtig, dass die Informationen in allen Branchenverzeichnissen übereinstimmen. Sie sollten nicht vom Impressum der Website abweichen. Nur konsistente Informationen stellen dann auch einen SEO-sichtig wirkungsvollen Ranking-Faktor dar.

  • Google My Business = Online-Präsenz in der Google-Suche und Google Maps
  • Social = Stand 04.11.2019: Social Signals sind kein Rankingfaktor
  • Personalization = Personalisierte Suchanfragen
  • Behavioural = Verhalten auf der Website > lässt auf die Nutzerfreundlichkeit schließen
  • Citations = Referenzen der Website und deren Einheitlichkeit
  • On-Page = Technische und inhaltliche Optimierung der Website für Suchmaschinen
  • Reviews = Rezensionen und deren Anzahl, Aufkommen und Vielfalt
  • Links = Verlinkungen innerhalb und mit anderen Websites

Aber woran erkennen die Suchmaschinen, welche Ergebnisse zu den Top drei aus dem Umkreis gehören? Hierfür gibt es mehrere Einflussfaktoren:

Mit Suchmaschinenoptimierung ins Local Pack

Aufgrund von Suchanfragen wie „Restaurant in der Nähe von…“ aber auch einfach durch das GPS Signal des Smartphones oder die IP-Adresse, können Suchmaschinen ohne Probleme einen lokalen Bezug herstellen. So „lernt“ beispielsweise Google euch besser kennen und schlägt euch bei jeder neuen Suchanfrage zuerst drei auf den Standort passende Ergebnisse vor, inklusive deren Position und Adresse auf einer Landkarte. Diese Ergebnisse auf der SERP (Search Engine Result Page) werden Local Pack genannt.

Sucht man bei Google nach seinem Unternehmen, so kann es sein, dass es sogar schon einen Eintrag gibt, der dann aber durch die Local Citations automatisch generiert wurde. Diesen Eintrag kann man dann als Unternehmen für sich beanspruchen und bearbeiten. Ist noch kein Eintrag bei GMB oder Maps vorhanden, so sollte man dies ändern, wenn man etwas für seine lokale Auffindbarkeit bei Google tun möchte. Dafür benötigt man lediglich einen Google Account.

Tipp: Auch wenn Google den My Business Eintrag automatisch generiert hat, sollte man sich nicht darauf ausruhen. Für Google sind nur die eigens vom Unternehmen gepflegten und aktuellen Einträge auch wirklich relevant.

Seit kurzer Zeit ist auch das Posten von Neuigkeiten über den GMB Eintrag möglich. Das pflegt nicht nur das Image, sondern zeugt auch von Aktualität. Darüber hinaus können Google-Nutzer jetzt auch den für sie wichtigen Unternehmen folgen und deren Postings abonnieren. Auch die Kontaktaufnahme direkt über den Eintrag ist möglich sowie die Vergabe von Bewertungen bzw. Rezensionen für das Unternehmen (Letztere hatten 2018 übrigens zu fünfzehn Prozent Einfluss auf die Position im Local Pack).

GMB bietet dadurch die Möglichkeit zur Interaktion mit den Nutzern, ähnlich wie es bei Social Media der Fall ist.

Wieso das so ist, könnt ihr in diesem Beitrag nachlesen.

Wenn die Einrichtung von Citations und GMB vorgenommen wurde, ist schon ein wichtiger Teil der lokalen SEO erfüllt und die Chancen für eine höhere Platzierung in den organischen Suchergebnissen von Google steigen. Andere wichtige Rankingfaktoren bedeuten einen größeren technischen (On-Page) oder zeitlichen (Rezensionen sammeln) Aufwand. Doch die Belohnung für den Aufwand ist letztens Endes eine Topplatzierung bei Google im Vergleich zur Konkurrenz. Dagegen kommt eine teure Plakatkampagne oder Anzeigenschaltung in der Lokalzeitung nicht an.

Doch Google bietet lokalen Unternehmen auch für die Anzeigenschaltung (SEA) innerhalb der Suchmaschine mit Google Ads spezielle Formate an. Hierbei geht es jedoch weniger um das Local Pack, da es sich bei SEA um bezahlte Suchergebnisse handelt. Dennoch spielt auch hier GMB eine wichtige Rolle:

Google My Business ist ein absolutes Muss

Ein Eintrag bei Google My Business (GMB) ist sozusagen der Brancheneintrag bei der Suchmaschine selbst und machte 2018 mehr als 25 Prozent der Google Top Ranking Faktoren aus. Er ist außerdem kostenlos und agiert als eine prominente Werbefläche, die interessierte Nutzer informiert und gleichzeitig eine Möglichkeit zur Interaktion mit dem Unternehmen bietet.

Fazit: Es lohnt sich

Die verschiedenen Maßnahmen für SEO oder SEA über Google (und andere Suchmaschinen) können auch für lokale und kleinere Unternehmen einen wirkungsvollen Wettbewerbsvorteil darstellen. Einige Maßnahmen bedeuten mehr Aufwand und externe Unterstützung, andere sind einfach mit ein paar Klicks umzusetzen. In jedem Fall lohnen sie sich, auch wenn man dies für jedes Unternehmen individuell abwägen sollte.

 

Welche dieser Maßnahmen habt ihr bereits für eure Website umgesetzt und welche stehen noch auf eurer To-Do-Liste? Wir freuen uns auf eure Kommentare.

Für die Einrichtung der Inventory Ads müssen die folgenden Konten miteinander verknüpft werden:

  • Google Ads Konto für die Kampagnenverwaltung
  • Google My Business (GMB) Konto für den lokalen Bezug
  • Google Merchant Center (GMC) Konto zur Verwaltung aller Produktdaten (was diese Daten enthalten müssen, erfahrt ihr hier)

Auch mehrere Filialen mit unterschiedlichem Bestand kann Google berücksichtigen, sowie die zusätzliche Schaltung von Anzeigen über Google Shopping, wenn das Unternehmen gleichzeitig auch einen Online-Shop besitzt. Google entscheidet dann anhand des physischen Standortes des Google Nutzers, ob die Google Shopping Ads oder die Google Inventory Ads ausgespielt werden. Es kommt also darauf an, wie weit der Nutzer im Augenblick der Suche vom Unternehmen entfernt ist.

Quelle: Google

Für den stationären Handel bietet Google allerdings noch weitere Möglichkeiten: Um Kunden in der Nähe auf die Produktverfügbarkeit aufmerksam zu machen und ins Geschäft zu locken, können die Google Inventory Ads (Inventaranzeigen) gebucht werden. Diese Anzeigen sind dafür geeignet, dem Nutzer direkte Produktvorschläge mit Verfügbarkeit, Bild sowie Öffnungszeiten, Wegbeschreibung und weiteres Zubehör zu präsentieren. Sie werden dem Nutzer nur dann ausgespielt, wenn er sich auch in der Nähe des Geschäfts befindet.

Die Inventory Ads sind in der Google Shopping Suche verfügbar, wo man sie am kleinen blauen Etikett erkennen kann. Klickt man auf die Anzeige, so landet man nicht auf der Website des Werbetreibenden, sondern auf einer Zielseite, die von Google gehostet wird und als „lokales Schaufenster“ bezeichnet wird. Dort sind dann die Standortdetails des Geschäfts aufgeführt.

Local SEA mit Google: Inventory Ads zeigen Produktverfügbarkeit

Verknüpft man sein Google Ads mit dem GMB Account, so können den Standardelementen der Textanzeigen die entsprechenden Kontaktdaten und Infos hinzugefügt werden.

Suchmaschinen interessieren sich nur für große Unternehmen und kleinere haben keine Chance auf eine Topplatzierung in den Suchergebnissen? Falsch gedacht: Google bietet verschiedene Tools an, damit auch kleine Unternehmen mit einem lokalen Einzugsgebiet die Möglichkeit haben, ihre Kunden auf sich aufmerksam zu machen.